Jujutsu Kaisen-Sequel stiftet Verwirrung durch Übersetzungsfehler
Jujutsu Kaisen Modulo
Mit Jujutsu Kaisen Modulo ist Schöpfer Gege Akutami ein Jahr nach dem Finale der Hauptreihe in Weekly Shonen Jump zurück - und sofort im Brennpunkt einer altbekannten Debatte: der Übersetzung. Das neue Sequel, gezeichnet von Yuji Iwasaki, springt 68 Jahre in die Zukunft ins Jahr 2086.
In Japan sind mit den Simurianern Wesen aufgetaucht, die über Fähigkeiten verfügen, die den Jujutsu-Zauberern ähneln. Im Zentrum stehen die nun jugendlichen Yuka und Tsurugi Okkotsu; sie untersuchen Vermisstenfälle und treffen auf Maru, einen Simurianer, der verdeckt als Inspektor mit den Zauberern arbeitet. Der Serienstart wurde breit geteilt - gleichzeitig machten problematische Formulierungen in der offiziellen Fassung die Runde.
Widersprüchliche Power-Erklärungen
Für besondere Irritation sorgte eine Passage, die die Auflösung des Culling Game 68 Jahre zuvor ausschließlich Satoru Gojo und Yuji Itadori zuschreibt. Eine solche Lesart blendet zentrale Beiträge anderer Figuren wie Yuta Okkotsu und Maki Zenin aus. Die frühere JJK-Übersetzerin „@lightningclare“ wies auf X darauf hin, dass der japanische Wortlaut eher auf „Leute wie“ Gojo und Itadori verweise - also eine kollektive Leistung, nicht die zweier Protagonisten. Diese Nuance verändert die Aussage erheblich.
Zudem tauchten Widersprüche bei der Beschreibung von Tsurugis Fähigkeiten auf: Einerseits wird behauptet, er verfüge über keinerlei verfluchte Energie, andererseits sei lediglich seine Ausschüttung niedrig. Korrekt ist demnach, dass Tsurugi einen „Heavenly Restriction“-Körper besitzt. Das bedeutet nicht Energie-Null, sondern zu geringe Reserven für direkte Kraftduelle. Während er keine vererbte Verfluchte Technik hat, kann er Techniken wie den New Shadow Style durchaus anwenden. Tsurugi wird in der Erzählung als Parallele zu Maki gelesen - ein Motiv, das sich mit zunehmender Erfahrung weiter ausprägen dürfte.
Übersetzungsstreitigkeiten bei JJK
Die Übersetzungslage rund um Jujutsu Kaisen ist seit Jahren angespannt. Nach der Verhaftung des damaligen Übersetzers Stefan Koza 2020 übernahm John Werry; seine Arbeit stand wiederholt in der Kritik. Fans monierten fortlaufend Fehler und Inkonsistenzen, die teils nur minimal in digitalen Ausgaben korrigiert wurden - etwa bei der vielzitierten Gojo-Zeile in Kapitel 221 („Nah, I’d win“). Zahlreiche strittige Stellen blieben indes unberührt, wodurch Nuancen erst durch spätere Adaptionen klarer werden könnten. Selbst für anstehende Sammelbände wird mit unveränderten Formulierungen gerechnet; eine von Fans gestartete Petition für Neuübersetzungen blieb ohne Folgen.
Trotz der Übersetzungsdebatte ist klar: Jujutsu Kaisen Modulo wird in den kommenden sechs Monaten wöchentlich in Weekly Shonen Jump laufen. Akutami plant derzeit keine länger angelegte Fortsetzung; parallel stehen eine neue Anime-Staffel und ein Spin-off-Roman in Aussicht. Der holprige Start unterstreicht allerdings, wie sehr präzise Sprachpflege in internationalen Veröffentlichungen über Figurenverständnis, Lore-Kohärenz und die Wahrnehmung zentraler Plotpunkte entscheidet. Für die kommenden Kapitel dürfte daher gelten: Sorgfältige Terminologie ist ebenso wichtig wie spektakuläre Panels.
Can't have a JJK spin-off without the OG cast cameo 🥹
"Culling Game, the Jujutsu terrorism from 68 years ago that spurred signing of the treaty.
It was resolved thanks to the efforts of people like Satoru Gojo and Yuji Itadori. Do you know of any such extraordinary heroes in… pic.twitter.com/O7F0jpt8Mr
— Lightning (@lightningclare) September 7, 2025
This VIZ translation is once again misleading
呪力をもたない術師 = a sorcerer who doesn't wield cursed energy
It doesn't mean he has none, only that he doesn't use CE inherently to fight. Tsurugi still has CE but at civilian lvls like early Maki https://t.co/CkQYTSgKdx pic.twitter.com/BL2Nlx1JsB
— Lightning (@lightningclare) September 8, 2025