Kinderschutzgesetz – Texas schränkt den Verkauf von Dragon Ball ein
Kinderschutzgesetz in Texas
Der US-Bundesstaat Texas geht wieder gegen Medien vor. Durch ein neues Bundesgesetz, das dem Kampf gegen kinderschädliche und obszöne Inhalte gilt, kommen verschiedene Anime-Franchises in Bedrängnis. Das Gesetz, das in diesem Jahr mit breiter Mehrheit verabschiedet wurde, zielt insbesondere auf Bildmaterial, das mit KI erstellt wird.
Es erweitert bestehende Regeln jedoch so, dass auch gezeichnete oder animierte Inhalte in den Anwendungsbereich fallen können. Entscheidend ist die Botschaft des Gesetzestextes: Eine Darstellung kann strafbar sein, unabhängig davon, ob ein reales Kind zu sehen ist oder die Szene als Cartoon, Manga, Animation oder KI-Rendering vorliegt.
Diese weit gefasste Formulierung sorgt im Handel für Rechtsunsicherheit. Händler fragen sich, welche etablierten Titel plötzlich in eine Grauzone geraten könnten. Gerade dort, wo sich die Interpretation von Bildern im Verlauf von Jahrzehnten geändert haben könnte.
Dragon Ball Z
Konkrete Folgen zeigt der Fall eines Geschäfts in Weslaco, Südtexas. Wie der lokale Sender Valley Central berichtet, hat das Buchgeschäft Kaboom Comics einige Dragon Ball Z-Bände vorsorglich aus dem Sortiment genommen. Hintergrund sind vereinzelt vorkommende Darstellungen des Protagonisten Goku als nacktes Kind.
Diese stammen vor allem aus den frühen Jahren der Manga-Serie, in der diese Darstellungen noch als Comedy-Gründen verwendet wurden. Das neue Gesetz erlaubt jedoch die Interpretation, dass es sich um anzügliche Bilder handelt. Selbst wenn die Manga-Panels seit Jahrzehnten problemlos verfügbar sind und nie als anstößig eingestuft wurden, könnten sich Verkäufe dieser Manga strafbar machen.
Vorsorglicher Verkaufsstop
Die unsichere Rechtslage lässt einige Händler zu dem Entschluss kommen, einige Manga-Reihen aus dem Verkauf zu nehmen, noch bevor sie sich potenziell strafbar machen. Auch Übersetzungsfehler aus dem Original und kulturelle Unterschiede, bei denen einzelne Darstellungen verschieden interpretiert werden, könnten zu Problemen führen.
Generell hat das Gesetz die Absicht, KI-generierte Bilder von Kindern zu unterbinden. Die breitgefasste Formulierung des Senate Bill 20 kann aber auch dafür sorgen, dass Anime-, Manga- und Comic-Serien ebenfalls davon erfasst werden. Dementsprechend sind Händler gewillt, einige Serien vorsorglich aus dem Verkauf zu nehmen…
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