2,92 Milliarden US-Dollar Schaden – Besitzer illegaler Manga-Website vom Gericht verurteilt
Manga-Piraterie
Die japanischen Manga-Verlage Shueisha, Kodakawa und Shogakukan haben eine Klage gegen die ehemalige illegale Manga-Website Mangamura eingereicht. In dieser Klage verlangen sie 1,9 Milliarden Yen als Entschädigung. Der geschätzte Schaden bezieht sich auf 14 Mangas, die auf der Website zu lesen waren. Darunter: One Piece, Kingdom, Overlord, Mushoku Tensei und Kengan Ashura.
Hoshino gründete die illegale Website 2016. Nach Angaben der japanischen „Content Overseas Distribution Association“ (CODA) verzeichnete die Website zwischen September 2017 und Februar 2018 etwa 620 Millionen Besucher. Das fügte den Urheberrechtsinhabern einen Schaden von rund 2,92 Milliarden US-Dollar.
Die japanische Regierung forderte Internetanbieter auf, den Zugang zu der illegalen Website zu sperren. Kurze Zeit später wurde Mangamura im April 2018 runtergenommen. Hoshino, der Ersteller von Mangamura, lebte auf den Philippinen, als im Juli 2019 die philippinischen Einwanderungsbehörde ihn verhaftete und den japanischen Behörden überreichte.
Das Bezirksgericht von Fukuoka befand den 29-jährigen Inhaber der Website im Juni 2021 der Urheberrechtsverletzung für schuldig. Hoshino wurde zu einer Geldstrafe von 10 Millionen Yen (73.329,59 Euro) und einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Außerdem wurde er dazu verurteilt, alle Einnahmen aus dem Betrieb der Website, die sich auf etwa 565.000 US-Dollar beliefen, zurückzugeben.
Verhaftungen
Die Polizei nahm zusätzlich zu Hoshino noch zwei andere Personen fest – einen 26-jährigen Mann namens Kota Fujisaki und eine 24-jährige Frau namens Shiho Ito. Das Bezirksgericht Tokyo verurteilte MM Lab und Global Net, zwei Unternehmen, die auf der Piraterie-Website Mangamura Werbung schalteten, zu einer Geldstrafe von insgesamt 96.303 US-Dollar.
Der Mangaka von Love Hina, Ken Akamatsu, reichte ebenfalls Klage gegen die Unternehmen ein. Er behauptete, sein Werk sei illegal auf Mangamura veröffentlicht worden, was zu einem Rückgang der Verkaufszahlen geführt habe. Dies ist das erste Mal, dass eine Werbeagentur für Werbung auf einer Piraterie-Website haftbar gemacht wird. Das Gericht verurteilte die Unternehmen, Ken Akamatsu eine Entschädigung für die entgangenen Umsätze zu zahlen.
Trotz der Schließung von Mangamura nimmt die Piraterie von Manga weiter zu. Ein japanischer Blog befragte den Vertreter von Shueisha, Atsushi, der für die Beseitigung von Piraterieseiten zuständig ist. Er gab bekannt, dass „die Dinge noch schlimmer sind“. „Es gibt mehr als 700 Manga-Piraterie-Seiten, und die zehn meistbesuchten werden monatlich 240 Millionen Mal aufgerufen. Mangamura hatte sogar 100 Millionen Aufrufe pro Monat“
Die Seite Mangamura:
Quelle: Oricon