Jahrzehntelanger Anime Boom zu Ende? Anime-Industrie macht Verluste
Anime
Die Anime-Industrie hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Giganten entwickelt. Von Fernsehserien über Filme bis hin zu OVAs wird das Medium in einem ganz neuen Ausmaß konsumiert. Im letzten Jahr wurde dies überdeutlich, als die Pandemie viele Haushalte dazu zwang, nicht viel außer Haus zu gehen.
Viele, gerade jüngere Menschen, streamten dann häufiger diverse Anime-Serien, um sich ihre Zeit zu vertreiben – was zu einem rasanten Anstieg und neuem Anime-Boom führte. Einem neuen Bericht zufolge hat sich dieser rekordverdächtige Erfolg in Japan jedoch nicht in Geld niedergeschlagen!
Bericht
Ein neuer Bericht von Yahoo! Japan schlüsselt die ganze Tortur für die Fans auf. Der Artikel gibt einen Überblick über die Größe des Anime-Marktes nach Gewinn. Dort wurde allerdings eine auffällige Zahl hervorgehoben. Wie sich herausstellt, ist der Anime-Markt nämlich im Jahr 2020 zum ersten Mal seit zehn Jahren zurückgegangen, und ein Großteil dieses Rückgangs ist auf die Pandemie zurückzuführen!
Der Bericht stellt fest, dass Anime-Filme wie Demon Slayer erstaunlich gut liefen – bei Fernsehproduktionen sieht das jedoch anders aus. Das liegt daran, dass die Arbeit an wöchentlichen Sendungen aufgrund von COVID und einer Reihe von Hindernissen unterbrochen wurde. Selbst Erfolgsserien wie One Piece und Boruto: Naruto Next Generations waren von der Verschiebung betroffen, andere saisonale Sendungen wurden um bis zu einem Jahr verschoben.
Das Ganze wurde noch schlimmer, als sich auch das outgesourcte Material verzögerte. Es ist kein Geheimnis, dass die Anime-Industrie ein Problem der Übersättigung hat, so dass viele Studios auf ausgelagerte Kunst aus China und Südkorea angewiesen sind, um ihre Fristen einhalten zu können. Die Pandemie hat jedoch die Produktionskette verstopft, sodass Verzögerungen und Verschiebungen die Produktionshäuser teuer zu stehen kommen.
Dem Bericht zufolge hat der Anime-Markt im Jahr 2020 251 Milliarden Yen eingenommen, was umgerechnet 1,9 Milliarden Euro macht. Dies ist ein Verlust im Vergleich zu seinem Allzeithoch im Jahr 2019, als die Marktgröße 255 Milliarden Yen überstieg. Der Verlust markiert das erste Mal seit einem Jahrzehnt, dass die Größe der Branche geschrumpft ist. Nun bleibt abzuwarten, wie es in diesem und in den Folgejahren parallel zur noch andauernden Pandemie weitergeht.