Netflix und Wit Studio erstellen mithilfe AI einen Anime und ernten Shitstorm – trotz positiver Ergebnisse

AI generierte Bilder

KI oder AI generierte Bilder haben in den letzten Monaten stark an Bedeutung zugenommen. Grund dafür ist die teilweise unmenschliche Qualität der Bilder, die man per Text (Prompt) generieren lassen kann.

Nun hat auch Netflix gemeinsam mit dem japanischen Animationsstudio Wit Studio diese Technologie benutzt, um einem Short-Anime zu generieren. Die Anime-Gemeinde hat sich über die Verwendung von KI-generierten Bildern jedoch sichtlich aufgeregt.

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Netflix Japan

In dem Bestreben, der unter Arbeitskräftemangel leidenden Anime-Industrie zu „helfen“, haben sich Netflix Japan und Wit Studio zusammengetan, um einen neuen Animationsfilm namens Dog and Boy zu produzieren. Um den Prozess effizienter zu gestalten, haben sie eine AI Technologie zur Bilderzeugung für alle dreiminütigen Videoschnitte eingeführt. Dies ist ein experimenteller Versuch und der erste seiner Art in der Anime-Industrie.

Der Streaming-Dienst versuchte, seine Entscheidung mit dem „Arbeitskräftemangel“ in der Anime-Industrie zu rechtfertigen. So heißt es auf dem offiziellen Twitter-Profil: „Ein Kurzfilm des gemeinsamen Animationsprojekts „Dog and Boy“ von Netflix Anime Creators Base, Technologieentwickler rinna Inc. und WIT STUDIO.

Als experimenteller Versuch, der Anime-Industrie zu helfen, die unter Arbeitskräftemangel leidet, haben wir die Bilderzeugungstechnologie für die Hintergrundbilder aller dreiminütigen Videoschnitte eingesetzt!

Die Künstler haben diese Ausrede jedoch schnell zurückgewiesen, da es ihrer Meinung nach genügend Arbeitskräfte gäbe. Der eigentliche Grund, warum Animationsstudios keine Arbeitskräfte bekommen sei die zu schlechte Bezahlung, heißt es in den Kommentaren.

Namen nicht genannt

Des Weiteren erntete Netflix Kritik dafür ein, dass sie es versäumt haben, den Künstler zu nennen, der die KI steuern musste. Stattdessen wird die Person einfach als „KI (Mensch)“ aufgeführt – als ob der betreffende Mensch keinen Namen verdient hätte. Diese leichtfertige Missachtung der Arbeit eines lebenden Backgroundartists wird als „höchst unethisch“ kritisiert.

Wenn Japan mit einem Mangel an Animationskünstlern konfrontiert ist, liegt das wahrscheinlich daran, dass Freiberufler oft nicht ausreichend für ihre Arbeit entlohnt werden, heißt es in den Kommentaren. In Japan haben die Löhne der Künstler nicht mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt gehalten, so dass es für einige schwierig ist, sich in diesem Bereich über Wasser zu halten.

Die Unternehmen haben nach jeder Möglichkeit gesucht, ihren Mitarbeitern nicht das zu zahlen, was ihnen zusteht, selbst wenn diese Unternehmen sehr erfolgreich sind. Das Studio, das für die Filme Promare und Cyberpunk: Edgerunners verantwortlich ist, wurde kürzlich gezwungen, seinen eigenen Mitarbeitern unbezahlte Überstunden zu zahlen.

Hier seht ihr die Reaktionen und den Tweet: